Das Spiel ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt durchaus spielbar und bei mir noch nicht abgestürzt (das war wohl beim Release etwas anders), aber so richtig fertig ist das Spiel immer noch nicht.
Dieses Schicksal erleiden wohl alle Spiele, die zu viel auf einmal wollen, wie Elderscrolls II oder damals der Nachfolger von Elite mit einer ganzen Galaxie und Tausenden von Sternen. Auch hier merkt man es recht deutlich. Es gibt auf den Stationen mehr oder weniger 2 NPCs (weiblich & männlich), die zwar modifiziert wurden, aber trotzdem allesamt wie Geschwister aussehen. Eine Ausnahme bilden da die Story Charaktere, wie etwa die Co-Pilotin. Auch die Hände einiger Modelle muten etwas seltsam an.
Nichts destotrotz macht das Spiel einfach Laune und saugt einen viel besser in die Story, als die Vorgänger-Spiele, wie ich finde. Mich inspiriert die Cockpiansicht und die Ego-Perspektive mehr, als die 3rd-Person Ansicht der anderen X-Spiele.
Wer jedoch Fan vom Wirtschaftsschwerpunkt und Stationsbau der Vorgänger ist könnte vielleicht enttäuscht sein. Auch das eigene Schiff scheint eher nicht austauschbar zu sein, sondern nur modifizierbar. Kaufen kann man zwar auch andere Schiffe, aber die sind dann nur Wingmen.
Ich hatte oft das Gefühl, wie ein bekannter Schmuggler mit seiner nicht so pelzigen Co-Pilotin dem schnellen Credit herzujagen. Es wäre erfreulich, wenn Egosoft noch DLCs oder Patches nachreicht, die die kleinen Schönheitsfehler nachträglich beheben, wie auch bei X3. Es ist zwar ein Bananen-Spiel, wie so viele heutzutage. Es reift beim Kunden.
Dafür gibt es auch eine Menge zu entdecken und es gehört definitiv zu meinen all-time-classics.

Dieser DLC ist ein absoluter Fehlkauf.
Hab als Eliminatoren gespiellt, mit maximalen KI-Völkern. Fast jede Runde bekomme ich eine Diplomatienachricht von einem Volk "das durch Abhören von anderen Völkern von mir gehört hätte" (sollte meinen Anführer M1ch43l J4cks0n nennen). Die wohnen dann auch auf der anderen Seite der Galaxie und man hat nur eine einzige Diplomatieoption: Feind identifiziert. Aufspüren und vernichten!
So weit, so gut. Ich mache mich an die Arbeit und terminiere jenes Volk von Perserkatzen, das ich als erstes getroffen habe. Ich bin zwar eine unerbittliche KI, aber nicht komplett blöd, also schicke ich meine Flotte nach mehreren Scharmützeln mit den obligatorischen Außenposten in die Werft und stelle fest: Da könnte etwas länger dauern, besser ich hole mir einen Schokoriegel ...
Irgendwann aber erklärt die KI (nicht meine, die des Spieles) den Krieg einseitig für beendet. Weißer Frieden, ich kann die nächsten 10 Jahre nicht angreifen, dabei besitzt der Gegner nur noch 6 Systeme. Ursache Kriegsmüdigkeit ... Wtf?
Hab dann aus lauter Frust den Nachbar auf der anderen Seite angegriffen. Das ging dann, bis auch die keine Lust mehr hatten mit mir zu spielen. Weisser Frieden. Dafür war die Zeit der Waffenruhe mit den Katzen um und ich habe meinen ersten Planet bombardiert. Als der Schaden 100% erreichte stand da kurz "Unbeschädigt" und der Zähler kletterte erneut. Häh? Nachgeschaut und bemerkt: Der bombardiert jedes Feld des Planeten einzeln. Mit einer Geschwindigkeit von 1% pro Tag. Ein Planet mit 16 Feldern benötigt bei der Geschwindigkeit fast 4.5 Jahre. Bis zur nächsten Kriegsmüdigkeit schaffe ich vielleicht 2 Planeten, Wenn meine UL-Flotte ihr Zeitbudget nicht schon auf dem Weg verschleudert hat. Wenn ich mir den Syrienkonflikt anschaue, dann mag das Zeitfenster durchaus realistisch sein, aber bei 30 Gegnern mit mehreren Planeten wird das ein paar tausend Jahre benötigen. Gut, dass die Roboter unsterblich sind ...