Viele Gamer sind sich schon länger einig, dass eine gute Story jede noch so tolle Grafik besiegt. West of Loathing ist eines der besten Beispiele dafür.

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Das Spiel hatte ich 2019 schon mal angefangen und ungefähr bei 50% abgebrochen - keine Ahnung warum. Dieses Jahr habe ich mich dann endlich noch mal rangewagt und irgendwie bin ich meinem Vergangenheits-Ich dankbar dafür, dass ich während meiner kranken Tage Zuhause dieses Spiel komplett durchspielen konnte.

West of Loathing ist ein fantastisch geschriebenes Stickman Rollenspiel, angesiedelt im wilden Westen des frühen 20. Jahrhunderts. Die Hauptstory an sich ist ziemlich einfach: Man startet als Sohn einer Bauernfamilie, der einfach die Welt sehen will. Joa. Mehr will ich eigentlich auch nicht erzählen, das soll gerne das Spiel bzw. ihr selbst übernehmen. Denn ja, man kann so ziemlich beeinflussen, wie man die Story seines und der unzähligen Nebencharaktere gestaltet. Es gibt etliche verschiedene Enden und aberwitzige Dialogoptionen, bei denen man jedes Mal überlegen muss, was jetzt witziger wäre zu wählen.

Der Schwarz-Weiß-Stil (übrigens mit wählbarem Farbenblind-Modus, coz why not?) lässt einen auch wirklich hauptsächlich auf die Story fokussieren. Die Karte hat einiges herzugeben. Zahlreiche Zufallsevents, verschiedene kleine Verstecke mit ihren eigenen Geschichten und Macken. Es fühlte sich an, als hätte ich 50 Stunden in der Welt verbracht und dabei waren es bei dem Playthrough nur knapp 9 Stunden. Und das meine ich im allerpositivsten Sinne. Eine fantastische inhaltliche Tiefe!

Ich bin, um ehrlich zu sein, nicht der größte Fan von Dialog selbst lesen - was zugegebenermaßen etwas suboptimal bei einem stark von Dialogtexten lebenden Rollenspiel ist. Nun ja, machste nix, Obelix. Manchmal ist es dann auch etwas anstrengend zu lesen, wenn der knallharte Western-Desert-Accent noch mit reingemischt wird. Macht das Spiel natürlich nur besser, weil es einfach so gut passt.

Der Soundtrack geht auch sehr gut ins Ohr. Auch wenn man irgendwie gefühlt immer nur vier oder fünf Tracks hört. Aber man gewöhnt sich dran.

Nun denn, ich gehe mal den nächsten Spittoon suchen, hear ye!

9/10

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