Twin Mirror ist ein mittelmäßiges Möchtegern-Murder-Mystery-Adventure, das dem Genre nichts Neues hinzufügt und selbst das Gewohnte nur uninspiriert präsentiert.

Die Grundmechanik des 'Mind Palace' und der imaginäre Zwilling, mit dem der Hauptcharakter Sam den Fall löst, wirken wie ein überflüssiges Gimmick, das weder Tiefe besitzt noch ausreichend erklärt oder tiefer beleuchtet wird. Die Tatortuntersuchungen sind oberflächlich und simpel. Das Rekonstruieren von Abläufen bietet nur wenige Optionen mit einer sehr offensichtlichen Lösung. Das Sammeln von Beweisen reduziert sich auf das Aufheben von durch Button-Prompts hervorgehobenen Gegenständen. Hier hätte ich mir deutlich mehr Eigeninitiative und Herausforderung gewünscht.

Optisch kann Twin Mirror stellenweise durchaus überzeugen, insbesondere in gut ausgeleuchteten Szenen. Doch das Bild wird schnell durch größtenteils steife Animationen und flache Charaktere beeinträchtigt. Sam ist ein eindimensionaler Protagonist, und die Nebenfiguren sowie ihre Beziehungen bekommen zu wenig Raum, um eine emotionale Bindung aufbauen zu können.

Am frustrierendsten war jedoch, dass das vermeintliche Mysterium um den Mord keines ist. Die Handlung ist vorhersehbar und bietet keine echten Überraschungen, selbst wenn man beide der zwei möglichen Enden erreicht.