AC beleuchtet seine Ursprünge (Origins) in Ägypten und erfindet sich doch teilweise neu. Es gibt nun viele RPG-Elemente und merklich individuellere Nebenquests. Aber der Reihe nach:

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Geschichte

Die Rahmenhandlung ist weiterhin minimal und wird meist nur kurz nach jedem der vielleicht 12 Kapitel in Erinnerung gerufen. Wir spielen dort Layla, die sich in die Erinnerungen des Ehepaars Bayek und Aya begibt, die um 50 v.u.Z. zur Zeit von Kleopatra VII. (der Kleopatra, die mit Julius Caesar anbandelte) im alten Ägypten gelebt haben.

Der geschichtliche Hintergrund ist also eine der bekanntesten Episoden aus der Geschichte des alten Ägyptens, aber Caesar spielt nur eine Nebenrolle, ebenso, was alles danach geschah. Statt dessen geht es hauptsächlich um einen Konflikt Kleopatras mit ihrem Bruder und Mitregent Ptolomaios XIII., über den heutzutage m.M.n. fast nichts bekannt ist. Insofern ehrlich gesagt ein wenig Enttäuschung, wenn man sich ein großes Geschichtsepos erhofft hat. Warum man die naheliegende Episode der Weltgeschichte (vgl. die Amerikanische Revolution in AC III) hier eher nur streifte? Vielleicht weil ein solcher Konflikt sich eher für ein Open-World-Spiel eignet, in dem ganz Ägypten bereist werden kann.

Wir spielen also Bayek (und manchmal seine Frau Aya), der als Medjaj (eine Art Friedensrichter) in Siwa arbeitet. Durch eine mysteriöse Gruppe von Männern verliert er seinen Sohn und so begibt er sich auf die Suche nach den Tätern. Diese Suche (eine klassische Rachestory also) führt ihn nach Alexandria und zu Kleopatra, aber auch zu allen Ecken Ägyptens.

Highlight ist auch hier eher die Umgebung, ganz besonders natürlich die Pyramiden von Gizeh. Aber auch sonst durchstreifen wir eine abwechslungsreiche Landschaft mit Dörfern und Städten am Nil und Seen, Wüsten und Oasen.

Manchmal spielen wir auch als Aya, eine starke, eigenständige Frau. Aber wir können nicht frei zwischen beiden Charakteren wählen. Kleopatra, Caesar und andere Figuren sind eher nur Deko.

Auch wenn es also nicht das von mir erhoffte Geschichtsepos ist, hat mir die Geschichte gefallen.

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Gameplay

Es ist immer noch deutlich ein AC und die Ubisoft-Formel wird fleißig weiter betrieben. Und doch gibt es deutliche Änderungen im Vergleich zu den Vorgängern.

So hat Origins nun viele Aspekte eines RPG. Wir haben ein Questlog, das bald, wenn wir fleißig die Marker auf der Karte auswerten, anschwillt an Haupt-, Neben- und Tagesaufgaben. Wir bekommen durch Kämpfe Beutestücke, insbesondere Waffen, die unterschiedlich stark sind und uns so einige Zeit mit Vergleichen und Aussortieren verbringen lassen kann (ich habe das weitgehend ignoriert). Zudem gibt es einen umfangreichen Fähigkeitenbaum (der einige echte Verbesserungen ermöglicht) und Levelupgrades durch Erfahrung, was wirklich wichtig ist für die Kämpfe mit schwereren Gegnern, was aber ziemlich zeitaufwendig ist.

Die Nebenquests sind alle individuell gestaltet (ein erheblicher Unterschied im Vergleich zu vorigen AC's), auch wenn sich mit der Zeit doch gewisse Schemata abzeichnen.

Die Geschichte führt uns meist zu einem der o.g. Übeltäter, den wir dann assassinenartig erledigen, was uns eine kurze Rückkehr in die Rahmenhandlung beschert.

Die vielleicht entscheidende Änderung ist aber ein verbessertes Kampfsystem, bei dem man ausweichen und blocken kann, leichter, schwerer oder superschwerer Angriff möglich ist und das mit unterschiedlichen Waffen (Dolch, Schwert, Lanze oder Keule), die deutlich unterschiedlich austeilen. Zudem haben wir Bögen verschiedener Bauart, Bomben und Schlafpfeile zur Verfügung.

Es gibt diesmal sogar zwei Arten der Hellsicht, eine ganz banale, nicht weiter begründete, und eine mit Hilfe eines Vogels. Das ist praktisch, macht es ggf. aber schon ziemlich einfach. Man kann andererseits ja auch den Schwierigkeitsgrad jederzeit erhöhen.

Sehr schön (wenngleich eigentlich selbstverständlich, aber nicht bei AC) auch, dass die Örtlichkeiten, z.B. Festungen der Römer, aber auch Höhlen und Gräber, individuell gestaltet sind und so bei Kämpfen, aber auch bei Rätseln Abwechslung bieten.

Denn neben den vielen Kämpfen (man kann auch schleichend vorgehen) gibt es auch einige Rätsel. Ein Typ sind Gräber (relativ leicht). Am schönsten fand ich wieder die detektivischen Rätsel (diesmal in reiner Textform), durch die man gut versteckte Objekte finden kann. Im besten Falle wirklich cool gemacht, hat man dabei aber ein paar Ortsbezeichnungen nicht mit der Karte abgestimmt.

Insgesamt hat mich das Gameplay diesmal sehr gefesselt und es würde mir selbst jetzt noch Spaß machen, einige weitere Aufgaben zu erledigen. Die ganzen noch drum herum verfügbaren Spielmöglichkeiten habe ich dabei gar nicht angefasst (keine Ahnung ob die noch "aktiv" sind). Dass man viele Objekte nur durch Helix-Credits erwerben kann (und das letztlich überwiegend mit Echtgeld) zeigt, dass AC auch solche Trends mitgeht.

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Technik

Technisch sehr gut. Mir ist das Spiel nur einmal abgestürzt und es hat auch nur einmal nach vielen Stunden Spielzeit zu ruckeln angefangen.

Grafisch sehr schön. Die meist lichtdurchflutete Landschaft ist herrlich und man kann die Tempel in ihrer vermuteten farblichen Schönheit bewunden. OK, gerade die Tempel ähneln sich ziemlich arg und nicht alle Sehenswürdigkeiten Ägyptens wurden digital umgesetzt, aber es gibt schon viel zu sehen und zu entdecken.

Der Sound ist gut. Musik ist mir nicht aufgefallen. Also vorwiegend die Geräuschkulisse. Die Stimmen der Hauptakteure waren OK.

Die Steuerung ist gut. Ich habe mit Controller gespielt, selbst bei den Kämpfen, und das hat wunderbar geklappt. Nur die Auswahl der Waffe ist suboptimal. Mit der Tastatur sollte es natürlich ebenso gehen.

Sonstiges

Ich habe etwa 90h im Spiel verbracht. Schwer zu sagen, wie viel davon für die Hauptmission erforderlich war.

Es gibt ja mittlerweile Errungenschaften und davon sind einige ziemlich aufwendig. Zudem haben auch die DLC's "Der Fluch der Pharaonen" und "Die Verborgenen" Errungenschaften (machen etwa 25% aus). Die DLC's waren in dem Bundle nicht dabei und sind nicht ganz billig.


Ein RPG-lastigeres AC. Erfrischend anders und unterhaltsam, aber immer noch AC.

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Dies ist mein subjektiver Spieleindruck. Für meine Wertung zählt, wie gut es mich unterhalten hat. Entsprechend der Daumen nach oben oder unten, abhängig davon, ob ich es einem ähnlich gesinnten Spieler weiterempfehle. Der Spieleindruck eines anderen Spielers kann aber durchaus stark davon abweichen.

Die Assassin's-Creed-Reihe:
Assassin's Creed
Assassin's Creed II
Assassin's Creed Brotherhood
Assassin's Creed Revelations
Assassin’s Creed III
Assassin's Creed Liberation (Remastered)
Assassin’s Creed IV: Black Flag
Assassin's Creed Freedom Cry
Assassin’s Creed Rogue
Assassin’s Creed Unity
Assassin’s Creed Syndicate
Assassin’s Creed Origins
Assassin’s Creed Odyssey
Assassin’s Creed Valhalla